Lübecker Aussichtsplattform

Die sieben Türme der fünf Hauptkirchen auf der Altstadtinsel prägen die Stadtsilhouette 
Lübecks. Die Hansestadt zählt im Zentrum über 1800 historisch wertvolle Bauwerke, was das historische Tor zur Ostsee zum UNESCO Welterbe macht. Die Besucher der zweitgrößten Stadt Schleswig-Holsteins können nun auch einen Blick von oben auf die historisch wertvolle Bausubstanz erhaschen. Der sogenannte Petri-Turm beherbergt die Lübecker Aussichtsplattform.

Die fünf Altstadtkirchen

Das historische Zentrum Lübecks liegt auf einer Insel, die beinahe vollständig von der Trave umgeben ist. Ein malerisches Ambiente für die fünf Kirchenbauwerke, welche mit ihren Türmen das Stadtbild prägen. Vereint sind diese Kirchen auch im  Kirchengemeindeverband, welchen sie im Bewusstsein des großen historischen Schatzes auf der Altstadtinsel 2004 gründeten. 

Der Lübecker Dom, die alte Bischofskirche, ist weiterhin bischöfliche Predigtstätte mit sonntäglichen Gottesdiensten, Kirchenmusik und Abendmahl. Er wirkt monumental mit seiner Länge von 130 Meter und seinen 115 Meter hohen Backsteintürmen.
St. Marien dient nach wie vor als die Ratskirche und zieht mit ihrer einzigartigen Architektur viele Besucher an. Sie gilt als Vorbild der Backsteingotik im Ostseeraum. 
St. Jakobi ist eine alte Seefahrerkirche, welche die Pamir-Gedenkstätte sowie berühmte historische Orgeln beheimatet.  
St. Aegidien im Zentrum des alten Handwerkerviertels ist die kleinste der fünf Innenstadtkirchen. Gemeinsam mit St. Jakobi ist diese Kirche bekannt für den sogenannten Singekrieg in 1529. Mutige Lübecker erhoben ihre Stimmen und sangen lutherische Lieder aus Protest. Sie lösten eine friedliche Revolution aus und ließen die Reformation in die Hansestadt einziehen.
St. Petri, einst die Kirche der Fischer, hat heute jedoch keine eigene Gemeinde und dient als Kultur- und Universitätskirche. Eine weitere Attraktion ist nun die Lübecker Aussichtsplattform im sogenannten Petri-Turm. 

Ausblick vom Turm

Um einen unvergesslichen Ausblick auf die Hansestadt zu gewinnen, sind zunächst 54 Stufen zu überwinden. Anschließend transportiert ein Fahrstuhl die Besucher zur Plattform in 50 Metern Höhe. Leider ist diese Attraktion also nicht barrierefrei, da sich der Zugang über die Stufen nicht vermeiden lässt.

Der Blick aus luftiger Höhe bietet ganz neue imposante Eindrücke von der Altstadt mit St. Marien, dem Rathaus und den anderen Backsteinkirchen, dem Holstentor, den Ausflugsbooten auf der Trave, den Häusergiebeln in der Großen Petersgrube und dem neuen modernen Lübeck darum herum. Bei gutem Wetter reicht der Ausblick bis hin zu den großen Hotels an der Ostseeküste, Mecklenburg und den Hügeln im Holsteinischen Land.

Die St. Petrikirche

Die Lübecker St. Petrikirche kann auf eine über 800 Jahre lange Geschichte verweisen. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Kirche, zusammen mit St. Marien, der Mutterkirche der Backsteingotik, lässt sich um 1170 nachweisen. Wie jedoch die erste Kirche auf dem Petrihügel aussah, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

Fünfzig Jahre später begann man mit dem Bau einer spätromanischen dreischiffigen Hallenkirche, von welcher sich noch Spuren im Bereich der Turmwand finden. Um 1290 folgte der Anbau eines gotischen Chors an die romanische Halle, welcher etwa die doppelte Höhe hatte wie der übrige Kirchenraum. Auf den alten Fundamenten errichtete man danach eine neue, gotische Halle. Das Westwerk mit dem Turm blieb jedoch erhalten. Ab dem 14. Jahrhundert kam es immer wieder zum Anbau von Kapellen. Ungewöhnlich war jedoch die Entscheidung, die Kapellen im Norden und Süden zu zwei weiteren Seitenschiffen umzubauen, was für den heutigen Raumeindruck entscheidend ist. 

Im Laufe der Jahrhunderte folgten zahlreiche Vergrößerungen und Umwandlungen der Gebäudesubstanz. Der Bau des Kirchengebäudes, welcher Mitte des 13. Jahrhunderts im Zuge des Aufstiegs Lübecks begann, ließ die Petrikirche so entstehen, wie sie noch heute aussieht. Ein Bombenangriff am Palmsonntag 1942 beschädigte die Kirche schwer. Sie verlor ihr Dach und ihren Turmhelm, überdies brannte das Kircheninnere mit seiner reichen barocken Ausstattung bis in den letzten Winkel aus. Weitere Lübecker Kirchen erlitten im Lauf des Zweiten Weltkriegs Schaden. An St. Marien begannen Sicherungs- und Wiederaufbaumaßnahmen bereits während der Kriegstage. St. Petri hingegen erfuhr erst in den 1960er Jahren eine Erneuerung. 

Erst 1987 konnte der nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellte Innenraum wieder dem eigentlichen Zwecke dienen. Seitdem ist St. Petri wieder eine Kirche für die ganze Stadt, komplett mit einer Aussichtsplattform für Besucher, um einen Rundblick über das Stadtgebiet zu genießen. Trotz der vielen Neubauten und Umbaumaßnahmen entstand ein Raum, der wie aus einem Guss wirkt. 

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten entsprechen den allgemeinen üblichen Geschäftszeiten zur Tageszeit. Jedoch ist die Lübecker Aussichtsplattform zu besonderen Zeiten auch abends geöffnet, beispielsweise zu Weihnachten. Dann kommen meist Tausende, um die Lichter und das bunte Treiben in der "Weihnachtsstadt des Nordens" von oben aus ganz neuer Perspektive zu erleben.

Der Kirchenraum ist für Besucher geöffnet.
Es gelten die AHA- und die 2G-Regeln.
Montag bis Sonntag 11 bis 16 Uhr. Freier Eintritt.

CAFÉ
Das Cafés ist bis einschließlich 18.12.21 geöffnet.
Bis 28.02.2022 ist das Café in Winterpause.
Innen: Es gelten weiterhin die AHA- und die 2G-Regeln.
Montag bis Samstag 11 bis 17 Uhr.

TURM
Die Aussichtsplattform ist für Besucher geöffnet.
Es gelten die AHA- und die 2G-Regeln.

Januar und Februar: 11 - 17 Uhr (letzte Auffahrt um 16.30 Uhr)
März bis Dezember: 10 - 19 Uhr (letzte Auffahrt um 18.30 Uhr)
Sonderöffnungszeiten bei Veranstaltungen.

Der Turm bleibt am 24.12. geschlossen. Am 25. und 26.12.
sowie am 31.12. ist der Turm von 11 - 17 Uhr geöffnet.