Lübecker Flughafen

Der Lübecker Flughafen (ICAO-Code  EDHL, IATA-Code LBC) liegt etwa 8 Kilometer südlich der Hansestadt und ist nicht nur ein Zielpunkt von Charterflügen. Ab dem Frühjahr 2022 gibt es Flugverbindungen in alle Himmelsrichtungen. Es locken attraktive Ziele für Städtereisen wie Bergen, Dublin und Krakau ebenso wie Ferienorte am Mittelmeer. 

Ausstattung

Der Flughafen verfügt über 
  • eine 2102 Meter lange Start- und Landebahn
  • Feuerschutz der ICAO-Kategorie sieben
  • Hochleistungsbefeuerung 
  • Aussttattung in Landerichtung 25 für Instrumentenanflüge nach Allwetterflugbetriebsstufe ILS CAT I 
  • Ausstattung in Landerichtung 07 nach CAT II
  • eine Flughafenfeuerwehr auf dem Flughafengelände.
Seit der Lübecker Flughafen EASA-zertifiziert ist und auch Linienflugverkehr aufgenommen hat, entwickelt er sich zum attraktiven Heimathafen. Nach der Modernisierung und Erweiterung des bestehenden Terminals verfügt der Flughafen Lübeck nun über moderne Check-in-Bereiche, ein Reisebüro und ein Geschäft für Reisebedarf. Für die nächste Etappe ist die Einrichtung eines schönen Restaurants mit großer Aussichtsterrasse vorgesehen.

Geschichte

Weltkriege

Die ersten Anfänge des Lübecker Flughafens reichen bis zum Ersten Weltkrieg zurück mit Baubeginn 1916 und Fertigstellung 1917 als königlich preußische „Fliegerschule Lübeck“. Nach Ende des Krieges erfolgte die Demilitarisierung, der Abriss vieler Gebäude, was zu einer nur sporadischen Nutzung führte. Nach 1933 reaktivierte die Luftwaffe Blankensee als einen Fliegerhorst und als Basis für umfangreiche Aufgaben für Kampf- und Jagdverbände, teilweise ausgerüstet mit den ersten Düsenjägern der Welt. 1944 erfolgte der Ausbau der Start- und Landebahn, teilweise durch Zwangsarbeiter.  

Nachkriegsjahre

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die British Air Force of Occupation den Lübecker Flughafen, welcher später eine große Rolle spielte als Basis für Luftbrücke während der sowjetischen Berlin-Blockade. Ab etwa 1955 erlaubte man auch zivilie Flüge unter dem Aero Club von Lübeck als Betreiber und der Bundesvermögensverwaltung als Eigentümer. Ebenso wurde der Lübecker Verein für Luftfahrt, gegründet 1908, reaktiviert und betreibt seit mehr als 50 Jahren eine vereinseigene Flugschule.  

Ab der Zeit des Kalten Krieges war Blankensee Basis für Zieldarstellungsflugzeuge verschiedener Typen und Generationen und das rund fünfzig Jahre lang. Diese Flugzeuge starteten von Lübeck aus zur Zieldarstellung für Flak-Schießplätze und Marine-Einheiten in militärischen Sperrgebieten der Nord- und Ostsee. 

Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung nutzten auch Charterfluggesellschaften diesen Flughafen und 1997 kam es zur Errichtung eines neuen Ankunftsterminals und der Linienverbindungen nach London-Stansted. Blankensee entwickelte sich aufgrund seiner Nähe zur A 1/A 20 schnell zum größten Passagierflughafen in Schleswig-Holstein und zum zweiten Flughafen der Region um Hamburg neben dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel.  

Seit 2009 ist die Hansestadt Lübeck alleiniger Gesellschafter der Flughafen Lübeck GmbH. Im Juni 2016 wurde der Unternehmer Winfried Stöcker über eine Objektgesellschaft Besitzer des Flughafens. Die Fluggesellschaft Lübeck Air ist deren 100-prozentige Tochterfirma. Sie hat zwei eigene Flugzeuge, einen Privatjet für Charter- und Geschäftsflüge vom Typ Dassault Falcon 7X und eine Verkehrsmaschine vom Typ ATR 72-500. Für Betrieb und Wartung der Maschinen ist die dänische Air Alsie verantwortlich.

Reiseziele

Seit August 2020 finden wieder Linienflüge über die flughafeneigene Lübeck Air statt: täglich zwei Flüge nach München sowie ein Flug nach Stuttgart und zurück. Seit Juli 2021 kommen saisonal auch Salzburg und Bern als Anflugsziele hinzu. 

Von Anfang Mai bis Ende Oktober 2022 gibt es wöchentlich je zwei Flüge zu Ferienzielen in den Süden, nach Antalya, Kreta, Mallorca, Ibiza, Menorca, Korsika, Sardinien und das kroatische Zadar. Wen es eher in den Norden zieht, kann mit Lübeck Air neben Norwegen auch die Kanalinseln, Island und Usedom erreichen. Für 2022 gibt es ebenfalls einen ausgebauten Flugplan nach Bern, Lübeck, München, Stuttgart und Salzburg.

Flugtickets und Pauschalreisen sind im Reisebüro oder online über alle namhaften Reiseveranstalter buchbar. Eine weitere Möglichkeit ist die direkte Buchung über die Website der Fluglinien sundair.com und luebeck-air.de.

Anreise

Die Anreise zum Lübecker Flughafen mit dem eigenen Auto erfolgt via Bundesautobahn 1 und Bundesautobahn 20 über das Autobahnkreuz A1/A20 und die Abfahrt Lübeck-Süd. Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten im Bereich des Flughafens. Die Komfort- und Kurzzeitparkplätze P1/P2 befinden sich direkt vor dem Teminalgebäude. Der Langzeitparkplatz P3 liegt nur 400 Meter vom Terminal entfernt. Das Parken von 20 Minuten ist auf allen Parkplätzen gratis. Langzeitparken hat ebenfalls günstige Tarife, beispielsweise 10 Euro für den ganzen Tag auf P3. 

Mit der Bahn erfolgt die Anreise mit dem Regional-Express RE83 über die Bahnstrecke Kiel-Lübeck-Lüneburg. Die Station Lübeck Flughafen ist nur 300 Meter vom Terminal entfernt. Vom Lübecker Stadtverkehr aus führt der Bus Linie 6 vom ZOB vor dem Hauptbahnhof zum Airport. Überdies gibt es diverse Servicepartner für Autovermietung und Transfer.